Portraits

Die Hautmacherin: Daniela Marino, Biotechnologin und CEO von Cutiss

Rund 50 Millionen Menschen weltweit leiden an schweren Hautproblemen. Bild: CanStockPhoto

Möchtest du im medizinischen Bereich arbeiten, aber nicht unbedingt Medizin studieren? Lies das Beispiel von Daniela Marino, die als Biotechnologin und Mitbegründerin einer Firma, Patientinnen und Patienten mit Hautschäden hilft.

Bild: Daniela Marino, CEO von Cutiss

Daniela Marino wusste schon mit sieben Jahren ganz genau, was sie werden wollte: Forscherin! Und die kleine Daniela von damals könnte auf die inzwischen 40-jährige Daniela von heute rundum stolz sein: Sie hat in Mailand Biotechnologie studiert, an der ETH Zürich doktoriert und leitet heute ein Biotech-Startup in Schlieren, das einen Preis nach dem anderen einheimst.

Cutiss, so heisst das Unternehmen, stellt im Labor menschliche Haut her. Ein Stückchen gesunde Haut in Briefmarkengrösse reicht, um genügend Hautzellen zu isolieren und daraus neues Hautgewebe zu züchten, das genau der eigenen Haut der Patienten entspricht. Letztes Jahr konnte Cutiss so einem erst 20 Tage alten Säugling mit grossflächigen Verbrennungen das Leben retten.

Zurzeit steckt der ganze Prozess in der klinischen Versuchsphase. Bevor sie am Markt zugelassen werden, müssen medizinische Produkte nämlich ausserordentlich strenge Auflagen erfüllen.

Ziel von Cutiss ist es, eine Maschine zu bauen, in welcher das Prozedere in Zukunft in einem geschlossenen Kreislauf steril und automatisiert abläuft: Schneller, sicherer, billiger und somit für möglichst viele Patientinnen und Patienten verfügbar.

Noch ist es nicht so weit. Doch wer mit Daniela Marino redet, merkt schnell, dass sie sich nicht so leicht entmutigen lässt. Sie sprüht nur so vor Zuversicht und Tatendrang. Das hat ihr, die doch immer nur Forscherin sein wollte, dabei geholfen, sich auch noch zur erfolgreichen Unternehmerin zu mausern: „Was ein Businessplan ist, habe ich erst googeln müssen“, lacht sie. Menschen mit schweren Hautproblemen oder Kindern mit lebensgefährlichen Brandwunden helfen zu können, ist ihr jeden Einsatz wert. Sie ist selber Mama von zwei kleinen Kindern. Forscherin, Unternehmerin, Mutter: Wie bringt sie das alles unter einen Hut? „Man muss nur wollen“, sagt sie, „dann stellt das Leben Lösungen bereit.“

Erstellt: 02.09.2022
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