Stewart Norman begann sein Studium mit Mikrobiologie, Biochemie und Genetik in Kapstadt, Südafrika und setzte dabei seinen Schwerpunkt während des Bachelors auf die Genetik und Zellbiologie der Pflanzen. Er merkte jedoch schnell, dass er nicht im Labor hinter geschlossenen Fenstern arbeiten möchte, wenn draussen die Sonne scheint. Die Tatsache, dass er für seine Experimente stets Anleitungen folgen musste, ohne wirklich sehen zu können, was auf molekularer Ebene passiert, war zusätzlich ein frustrierender Punkt. Wenn er dann seiner Familie und den Freunden von seinen spannenden Experimenten erzählen wollte, endeten die Gespräche jeweils schnell mit „ich verstehe nichts – du musst gar nicht erst versuchen, es mir zu erklären“. So kam er zum Schluss, dass er seinen Fokus ändern wollte.
„Beim Surfen habe ich nun immer das Gefühl, dass ich am Arbeiten bin“
Der Ozean entspannte Stewart schon immer und gab ihm Freude. So verbringt er die meiste Zeit am Meer beim Surfen. Wegen dieser Leidenschaft für die Meere entschied er sich, einen Master in angewandter Ozeanologie zu studieren, und zwar mit dem Schwerpunkt Thunfisch-Ernährungs-Ökologie. Er begann, sich mit den Ikonen der Meere auseinanderzusetzen – bis er schliesslich jedes Mal beim Surfen das Gefühl hatte, am Arbeiten zu sein … Mit dem Wechsel von der Mikroskala auf die Mesoskala konnte Stewart endlich auch mit seinen Freunden über seine Forschungsprojekte sprechen, denn jeder kennt Thunfische.
„Meine Arbeit dreht sich momentan darum, die Praktiken der Fischerei und des Managements nachhaltiger zu machen.“
Viele Fischer sind mit ihren Booten tagelang auf hoher See, um Fische zu fangen. Dabei ist ihnen aber nicht unbedingt bewusst, was ihre Industrie für einen Einfluss auf die Umwelt hat. Das Ziel von Stewarts Arbeit ist es daher, Fischerei-Manager auszubilden. Diese können dann die Fischer informieren und Genehmigungen erlassen, um Vögel und Meeressäuger zu schützen.