Die Kraft von Gezeiten und Strömungen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, natürliche Wasserströmungen zur Gewinnung von Elektrizität einzusetzen. Gezeitenkraftwerke nutzen die Kraft von Ebbe und Flut; sie produzieren viel Strom, sind aber auch schwierig zu unterhalten und können Fische und Fischer stören.
Eine neuere Entwicklung sind Flussturbinen. Sie sind kleiner und leichter und deshalb einfacher zu installieren und zu warten als Turbinen im Meer. Zudem sind sie beinahe unsichtbar, denn sie sind unter der Wasseroberfläche befestigt. Dadurch fallen zum Beispiel die Nachteile eines Staudamms weg, der einen grossen Eingriff in die Landschaft bedeutet und die Tier- und Pflanzenwelt durcheinanderbringt.
Allerdings produziert eine kleine Flussturbine längst nicht so viel Strom wie ein Gezeitenkraftwerk oder das Wasser aus einem Stausee. Dafür kann man in einem Wasserlauf mehrere Dutzend oder sogar Hunderte von Flussturbinen nacheinander installieren, damit die Stromproduktion an die Bedürfnisse anpassen und die Turbinen sogar verschieben, wenn man möchte.
Klein, aber effizient
Die Strömung des Wassers setzt die Rotorblätter der Flussturbine in Bewegung. Diese Bewegung wird von einem sogenannten Wechselstromerzeuger in elektrische Energie umgewandelt. Abhängig von der Stärke der Strömung liefert eine Flussturbine eine Leistung von 40–80 Kilowatt. Damit könnten zum Beispiel 1000 Leute gleichzeitig am Laptop arbeiten.