Was ist Erdwärme und was ist Geothermie?
In den meisten Regionen der Erde liegen die Temperaturen in einer Tiefe von 500 Metern bei etwa 25-30°C. In einer Tiefe von 1'000 Metern können die Temperaturen sogar auf 35-45°C ansteigen. Unter bestimmten geologischen Bedingungen können in solchen Tiefen aber auch Temperaturen von 100 bis 200°C gemessen werden. Diese Wärme, die unterhalb der festen Erdoberfläche gespeichert wird, wird Erdwärme oder geothermische Energie genannt. Die Erdwärme stammt aus dem Zerfall natürlicher Radioisotope im Gestein der Erdkruste sowie aus dem Wärmeaustausch mit dem tieferen Erdinneren. Die Nutzung der Erdwärme durch den Menschen wird Geothermie genannt.
Die Geothermie gehört zu den erneuerbaren Energiequellen und scheint nahezu unerschöpflich zu sein. Theoretisch könnten die Energievorräte, die in den oberen drei Kilometern der Erdkruste gespeichert sind, den derzeitigen weltweiten Energieverbrauch während der nächsten 100'000 Jahre decken. Jedoch erschweren an vielen Orten die geologischen und topographischen Gegebenheiten die Nutzung der Erdwärme oder machen sie sogar unmöglich. Zudem sind die Auswirkungen eines intensiven Wärmeabbaus auf die Erdkruste bisher nicht voraussagbar.