Technik & Materialien

Jeder Klick frisst Strom

Bild: CanStockPhoto

Internet ist ein Stromfresser. Die gesamte Informations- und Kommunikationsbranche verursacht fast doppelt so viel Treibhausgasemissionen wie die zivile Luftfahrt. IT kann aber auch zur Energiewende beitragen.

Wenn du zwischen 12 und 19 Jahre alt bist, dann verbringst du pro Tag vermutlich etwa 2.5 Stunden online. Das jedenfalls sagt die JAMES-Studie, die alle zwei Jahre untersucht, wie Schweizer Jugendliche Medien nutzen. 2.5 Stunden online: Das kostet Energie. Denn nicht nur in den Urlaub fliegen schadet der Umwelt. Auch unsere Ausflüge ins Internet sind alles andere als klimafreundlich. Das lässt sich mit Zahlen belegen: Die gesamte Informations- und Kommunikationsbranche verursacht fast doppelt so viel Treibhausgasemissionen wie die zivile Luftfahrt und knapp die Hälfte von dem, was auf das Konto sämtlicher motorisierten Fahrzeuge geht. So steht es im kürzlich erschienenen Lean-ICT Report.

Doch nicht nur du bist immer häufiger und immer länger im Internet unterwegs. Auch eine ständig wachsende Zahl von Gadgets tummeln sich dort. Fitnesstracker, digitale Assistenten oder etwa smarte Sensoren in Autos: Es wird geschätzt, dass bereits 2023 weltweit mehrere Milliarden datenhungriger Peripheriegeräte am Netz hängen werden. Angesichts dieser Explosion fällt es unter dem Strich nicht wirklich ins Gewicht, dass Computer gleichzeitig immer kleiner, leistungsfähiger und energieeffizienter werden.

Den Kopf in den Wolken

Wer in der Cloud unterwegs ist, denkt kaum daran, dass jeder Klick, jede Suchabfrage eine massive Infrastruktur voraussetzt, die sehr viel Strom verbraucht: Router, Übertragungsnetze, Antennen, Rechenzentren und riesige Serverfarmen. Doch IT kann auch Teil der Lösung sein. Wie stark eine Gesellschaft digitalisiert ist, gilt als Hinweis dafür, ob sie ihren Energieverbrauch in nächster Zukunft wirksam drosseln und die Energiewende schaffen kann. Intelligent vernetzte Steuergeräte könnten uns nämlich dabei helfen, mit den vorhandenen Ressourcen sehr viel sparsamer und nachhaltiger zu wirtschaften.

Erstellt: 22.08.2019
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