Körper & Gesundheit

Giftige Pflanzen und Pilze

Der Fliegenpilz ist wohl der bekannteste Giftpilz

Der Fliegenpilz ist wohl der bekannteste Giftpilz. Doch sein Gift ist selten  tödlich – ganz anders als beim Knollenblätterpilz! Bild: Chantal de Bruijne/Shutterstock.com

Viele Pflanzen und Pilze produzieren Stoffe, die bei Berührung oder Einnahme für den Menschen schädlich sind. Besonders bekannt für ihre Gifte sind der Fliegenpilz und die Tollkirsche.

Der Fliegenpilz enthält zwei giftige Substanzen mit den Namen Ibotensäure und Muscimol. Beide Stoffe wirken in nicht zu hohen Mengen ähnlich wie ein Alkoholrausch. Man ist verwirrt, kann nicht mehr richtig sprechen, wird sehr unruhig und hat Koordinationsstörungen. Je nach Person können ausserdem starke Angstgefühle auftreten sowie Depressionen oder aber ein übersteigertes Hochgefühl. Bekannt ist der Fliegenpilz auch deswegen, weil er Halluzinationen auslöst.

Die tödliche Dosis an Muscimol liegt für einen erwachsenen Menschen etwa bei 3 Gramm. Bei einer Vergiftung mit Muscimol kann als Gegengift der Stoff Physostigmin eingenommen werden. Dieses Gegengift kehrt die Wirkung des Muscimol teilweise um: Es beruhigt den Körper wieder, indem es den Herzschlag verlangsamt und eine Überaktivität der Nerven unterdrückt.

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Erst die Dosis macht das Gift

Bereits drei bis vier Beeren der Tollkirsche können für ein Kind tödlich sein

Bereits drei bis vier Beeren der Tollkirsche können für ein Kind tödlich sein. Bild: kanusommer/Shutterstock.com

Tollkirschen enthalten den Stoff Atropin. Atropin wird in sehr geringen Mengen vom Augenarzt verabreicht, denn Atropin erweitert die Pupillen. So kann der Arzt bestimmte Teile des Auges besser untersuchen. Ebenso setzt man Atropin in der Notfallmedizin ein, wenn das Herz eines Verletzten zu langsam schlägt.

Grössere Mengen Atropin haben eine berauschende Wirkung. Bei diesen Mengen treten auch körperliche Wirkungen auf: Das Herz beginnt zu rasen, die Haut rötet sich und man kann das Bewusstsein verlieren. Die Situation wird lebensgefährlich, wenn es dabei bis zu einer Lähmung der Atmung kommt. Wie bei einer Vergiftung mit Fliegenpilzen kann auch bei einer Vergiftung mit dem Atropin der Tollkirsche das Gegengift Physostigmin eingenommen werden.

Erstellt: 12.11.2012

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