Zellen & Moleküle

Eisen (Fe)

Der Eiffelturm besteht aus Stahl

Stahl ist widerstandsfähig und erschwinglich genug, dass er für grosse architektonische Konstruktionen genutzt werden kann. Neben zahlreichen Brücken besteht auch der Eiffelturm grösstenteils aus Stahl. Bild: Cla78/CanStockPhoto

Eisen ist nach Sauerstoff, Silizium und Aluminium das vierthäufigste Element in der Erdkruste. Seine Entdeckung begründete die Eisenzeit, die in Westeuropa zwischen 1200 und 600 v. Chr. festgelegt wird.

Vom Eisen zum Stahl: Ein beeindruckendes industrielles Verfahren

Stahl wird hergestellt, indem Kohle und Eisenerz – in der Regel ein Oxid wie Hämatit (Fe2O3) oder Magnetit (Fe3O4) – zusammen erhitzt werden. Heutzutage wird dieses Verfahren in Hochöfen von über 30 Metern Höhe durchgeführt. Der Windkanal, der das Feuer schürt, ist rund um die Uhr in Betrieb. Das Eisen fliesst bei über 1500°C zu Boden. Es bildet sich Gusseisen, das etwa 5% gelösten Kohlenstoff enthält. Erkaltetes Gusseisen ist relativ brüchig. Darum wird in das noch flüssige Eisen Luft eingeblasen, die den Kohlenstoff verbrennt. Bei einer Restmenge von 1% Kohlenstoff erhält man Stahl, der seit dem 18. Jahrhundert die Grundlage unserer Industrie darstellt. Bleibt gar kein Kohlenstoff mehr übrig, erhält man weiches Eisen, das sich zur Herstellung von Eisendrähten oder Blech eignet.

Rote Blutkörperchen

Hämoglobin gibt unserem Blut die rote Farbe. Es ist in den roten Blutzellen enthalten und ermöglicht den Transport von Sauerstoff in den ganzen Körper. Der Sauerstoff bindet an das im Hämoglobin enthaltene Eisen, welches dann die Farbe von dunkelrot (rechts) zu leuchtrosa (links) ändert. Bild: rogeriopfm/Wikimedia commons, CC-Lizenz

Ein lebenswichtiges Element

Eisen bildet zwei Arten von Verbindungen, je nachdem, ob es sich in Oxidationsstufe +II oder +III befindet. Eisen(II)-Verbindungen haben grundsätzlich eine blassgrüne Farbe, Eisen(III)-Verbindungen sind braunrot. Die Oxidation von Eisen +II zu +III ist einfach, jedoch nicht umgekehrt.

Lebende Organismen benötigen etwas Eisen(II) für ihren Metabolismus. Sie können jedoch kein Eisen(II) aufnehmen. Man weiss von Ananas-Pflanzen in Australien, denen Eisen fehlt, obwohl sie sich auf eisenreichem Grund befinden. Sie benötigen Dünger, welcher Eisen(II) enthält.

Das rote Blutpigment heisst Hämoglobin und enthält ein zentrales Eisen(II)-Atom, das von Tausenden von Atomen umgeben ist. Es dient dazu, gasförmigen Sauerstoff (O2) von den Lungen zu den Zellen des Organimus zu transportieren.

Ungewöhnliche Eigenschaften

Magnet

Magnete bestehen aus Magnetit, einem Eisenoxid. Bild: Pixelfeger/CanStockPhoto

Einige Eisenerze zeigen erstaunliche Eigenschaften. Magnetit (Fe3O4) zum Beispiel ist ein schwarzes Oxid, dessen Eisenatome sich gleichzeitig in Oxidationsstufe +II und +III befinden. Seine Strukturformel ist: O=Fe-O-Fe-O-Fe=O. Es wird häufig in Magneten verwendet. Reines Eisen ist ferromagnetisch: Es wird stark von einem äusseren Magneten angezogen; jedoch verschwindet das Phänomen mit der Entfernung des äusseren Magnetens. Stahl ist ebenfalls ferromagnetisch, behält jedoch seine Magnetisierung auch nach der Entferung des Magneten.

Ein anderes häufiges Erz ist der Pyrit, der goldgelbe Kristalle bildet. Schlägt man Pyrit gegen Feuersteine, sprüht er Funken.

Hier findest du ein Video über die Stahl-Herstellung.

Quelle: Maurice Cosandey / Redaktion SimplyScience.ch

Erstellt: 25.10.2018

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