Eventberichte

Besuch am Paul-Scherrer-Institut und im Gotthard-Basistunnel

Experimentieren am PSI Villigen

Die 6. Klasse aus Küsnacht beim Experimentieren am Paul-Scherrer-Institut Villigen.
Bild: 6. Klasse Schule Küsnacht Goldbach-Erb (2017)

Die 6. Klasse aus dem Schulhaus Goldbach-Erb in Küsnacht gewann im Dezember 2016 den Klassenwettbewerb "Mission Licht". Im darauffolgenden Sommer hat sie ihren Preis eingelöst und einen zweitägigen Ausflug ans Paul-Scherrer-Institut in Villigen und in den Gotthard-Basistunnel unternommen.

Besuch am Paul-Scherrer-Institut in Villigen AG

Vakuum-Experimente am PSI

Vakuum-Experimente am PSI. Bild: 6. Klasse Schule Küsnacht Goldbach-Erb (2017)

Am Donnerstag, 6. Juli, fuhren wir nach Villigen ins Paul-Scherrer-Institut. Das PSI ist schweizweit das grösste Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Am Vormittag durften wir im Vakuumlabor des Instituts unter fachkundiger Anleitung ganz viele Experimente selber durchführen, die man in der Schule so nie machen könnte, weil die Apparate dazu fehlen. Im Vakuumbehälter konnten wir beispielsweise ein mit Seife gefülltes grosses Reagenzglas unter Vakuum stellen, wodurch Seifenschaum spektakulär und lustig anzuschauend aus dem Glas gedrückt wurde.

Nach dem Mittagslunch wurden wir durch eine grosse runde Halle geführt, in welcher ein Protonenbeschleuniger steht. Die ganzen Erklärungen waren für uns schwierig zu verstehen. Auf alle Fälle verstanden wir, dass kleinste Teilchen mit hoher Geschwindigkeit durch eine Röhre „geschossen“ werden und man dadurch Erkenntnisse gewinnt, die vor allem für die Pharmaindustrie (für die Herstellung neuer Medikamente) gebraucht werden.

Zum Schluss wurde uns noch die Protonenbestrahlung für Krebspatienten gezeigt, die ebenfalls auf dem Areal durchgeführt wird. Die Protonenbestrahlung wird vor allem bei Kindern und jugendlichen Patienten durchgeführt.

Besuch und Führung im Gotthard-Basistunnel

Am Freitag, dem 7.7.17, fuhren wir nach Erstfeld zum Nordportal des Gotthard-Basistunnels. Dort mussten wir zuerst mit Kleinbussen zum sogenannten Angriffsstollen (Rettungszugang) fahren. Zuvor wurden wir alle mit Leuchtwesten und einem Helm ausgerüstet. Im Angriffsstollen fuhren wir über zwei Kilometer in den Berg hinein. Da angekommen zeigten die Führer zuerst die heilige Barbara, die als Schutzpatronin über die Mineure (Tunnelbauer) wacht. Gleichwohl gab es während der über 20-jährigen Bauphase 9 Todesopfer, was aber verglichen mit den 200 Toten beim Bau des ersten Gotthardtunnels wenig ist.

Danach präsentierten sie uns eine kleine Power-Point-Präsentation. An der dicksten Stelle sind 700 Meter Fels über der Tunnelröhre. Man musste so viel Stein aus dem Fels holen, dass man einen Güterzug von Zürich bis nach Chicago aneinanderreihen müsste. Auch eindrücklich war die Tatsache, dass es hinter der Tunnelwand eine Folie braucht, um das Wasser, das immer aus dem Berg drückt, von der Röhre fernzuhalten. Dieses wird in einem dafür gebauten Bach abgeleitet. Obwohl der Tunnel „nur“ 57 Kilometer lang ist, wurden insgesamt über 150 Kilometer Verbindungs- und Rettungsstollen aus dem Berg gesprengt.

Nach der Präsentation durften wir noch durch ein Fenster die Züge anschauen, die mit über 200 km/h an uns in Richtung Süden brausten.

Erstellt: 12.09.2017
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