Technik & Materialien

Wie kommt das Blei in den Bleistift?

Bleistifte enthalten gar kein Blei.

Bleistifte enthalten gar kein Blei. Bild: beeboys/Shutterstock.com

Zunächst einmal: Bleistifte enthalten gar kein Blei. Die heutigen Inhaltsstoffe – ein flüssiges Gemisch aus Graphit und Ton – werden bei der Herstellung von Bleistiften durch ein dünnes Loch gepresst. Der Strang wird dann zugeschnitten, in einem Ofen hart gebrannt und von zwei Holzleisten umschlossen.

Blei enthalten die Bleistifte schon seit mehr als 400 Jahren nicht mehr. Nur der Name erinnert noch an die Zeit, als wirklich mit Blei geschrieben wurde. Als im Jahr 1564 im Norden Englands Graphit entdeckt wurde, löste dieser schnell das giftige Blei ab. Graphit eignet sich zum Schreiben viel besser, weil es nicht giftig ist und weil es eines der weichsten Mineralien ist. Wenn man einen Graphitstift auf Papier drückt, lösen sich dünne Flocken, die einen schwarzen Abdruck hinterlassen.

Die Mischung macht’s

Für die Herstellung von Bleistift-Minen, oder eben Graphit-Minen, wird ausserdem Ton verwendet. Beide Materialien werden sehr fein gemahlen und dann vermischt. Je nach Mischverhältnis kann man einen stärkeren oder schwächeren Bleistift herstellen. Je höher der Graphitanteil, desto weicher die Mine, je höher der Tonanteil, desto härter die Mine.

Das Gemisch wird im flüssigen Zustand durch ein kleines Loch gepresst, wobei ein dünner Strang entsteht. Der wird dann in entsprechende Längen geschnitten und bei 1000 bis 1200 Grad Celsius in einem Ofen gebrannt. Durch das Brennen wird der Strang zu einer harten Mine. Um die Mine werden dann zwei zugeschnittene Holzleisten zusammengeleimt. In die Holzleisten ist längs in der Mitte eine Rille hineingefräst worden, in der die Mine Platz findet.

Warum so viele Typen?

Auf den meisten Bleistiften findest du ein Kürzel, das auf die Härte des Bleistifts hinweist. Der Buchstabe B steht für "black", HB für "hard-black", F für "firm" und H für "hard". B und H gibt es in neun Stärken (B bis B9 bzw. H bis H9). Zwischen den Herstellern gibt es leichte Unterschiede, so dass ein B2 von einem Hersteller weicher sein kann als ein B2 von einem anderen Hersteller. Jede Härte eignet sich am besten für eine bestimmte Aufgabe. Härtere Bleistifte nimmt man zum Schreiben und technischen Zeichnen, weichere sind eher für künstlerische Arbeiten geeignet. Es gibt auch Stifte, die nur aus Graphit bestehen, so dass sie noch weicher sind.

Einen Film über die Herstellung von Blei- und Farbstiften findest du hier.

Erstellt: 28.05.2013
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