Früh aufzustehen finden manche schrecklich. Ihr Körper würde am liebsten den halben Vormittag verschlafen. Andere hingegen kommen morgens gut aus dem Bett, dafür ist mit ihnen abends nichts mehr anzufangen. Das hat mit der inneren Uhr zu tun.
Unsere innere Uhr befindet sich in zwei Zell-Ansammlungen im Gehirn, etwa auf der Höhe des Nasenbeins. Die Lage nahe den Augen ist sinnvoll, weil die Uhr durch den Tag-Nacht-Rhythmus eingestellt wird. Ohne Abgleichung mit dem Sonnenlicht im Tagesverlauf gibt die innere Uhr dem Menschen ungefähr einen 25-Stunden-Tag vor. Nach einer Woche in völliger Dunkelheit wäre der innere Rhythmus so weit verschoben, dass man abends mittagessen würde.
Proteine stellen die innere Uhr
Die innere Uhr wird von Proteinen in Schwung gehalten, deren Gene phasenweise abgeschrieben werden: Die Konzentration der Uhr-Proteine schwillt über eine bestimmte Zeit an und nimmt dann wieder ab. Damit geben sie den Tagesrhythmus vor und steuern Körperfunktionen: etwa das Wachstum der Haare (vor allem nachts) oder den Appetit. Ist die innere Uhr gestört, kommt es zu Schlafproblemen oder die Verdauung beginnt trotz leerem Magen mitten in der Nacht zu arbeiten.
Eine zentrale Rolle spielt das Perioden-Gen auf Chromosom 17. Es ist notwendig, damit wir unsere innere Uhr veränderten äusseren Umständen anpassen können. Dies ist nötig bei Schicht-Arbeit oder nach einer langen Flugreise. Da der Körper einige Zeit braucht, bis die innere Uhr und der Tag-Nacht-Rhythmus der Umwelt wieder übereinstimmen, erleben wir einen Jetlag. Wir verdanken es aber auch dem Perioden-Gen, dass wir nach einer langen Party wieder in den normalen Tagesrhythmus zurückfinden.