DNA könnte in Zukunft alle digitalen Speichermedien in den Schatten stellen
Der Vorteil der DNA gegenüber digitaler Speichermedien ist, dass sie sehr dicht verpackt sehr viel Information beinhalten kann, und für Jahrhunderte, ja gar Jahrtausende, aufbewahrt werden kann. Forscher haben, in einem Versuch DNA als Speichermedium zu nutzen, Texte, ein PDF-Dokument, ein jpg-Bild und eine mp3-Datei in eine DNA-Sequenz übersetzt und somit in DNA gespeichert. Normalerweise wird Information zur digitalen Speicherung mithilfe eines binären Codes verschlüsselt, der auf der Kombination von Einsern und Nullen beruht. Analog dazu teilten die Forscher den Basen A und T den Wert 0, und G und C den Wert 1 zu. Sie übersetzten die Dateien anhand dieses binären Codes und synthetisierten DNA-Moleküle mit der entsprechenden Sequenz. Wird diese Sequenz danach abgelesen, d.h. die DNA sequenziert, kann die darin gespeicherte Information extrahiert und gelesen werden.
Nur als Archiv anwendbar
DNA wäre nicht geeignet, um Daten zu bearbeiten oder abzuspielen, wie man es von einer Festplatte oder einem USB stick gewohnt ist. Sie hat aber enormes Potential als langfristiges Archiv von Informationen jeglicher Art zu dienen. Noch sind die Kosten dafür sehr hoch und auch die Fehlerrate beim Synthetisieren und Lagern der DNA muss gesenkt werden. Aber es ist durchaus vorstellbar, dass in Zukunft DNA-Bibliotheken nicht nur die Genome von Organismen, sondern auch Schillers „Wilhelm Tell“ gespeichert haben werden.