Farben & Licht

Ostereier färben

Braune, gelbe und schwarz-violette Eier mit weissem Streifenmuster

Mit Zwiebelschalen, Kurkuma und Blauholz gefärbte Ostereier

Klar, synthetische Farben sind wunderbar bunt und leuchtend – aber gerade Ostereier lassen sich auch toll mit pflanzlichen Farbstoffen färben. Hier findest du Tipps und Beispiele und interessante Infos über Pflanzenfarben.

Das brauchst du:

Kochtöpfe mit angesetztem Pflanzenmaterial
  • Weisse Eier
  • Zum Verzieren: Gummibänder, Bindfaden; ev. einen alten Nylonstrumpf und Gräser, Blätter und Blumen
  • Färbendes Pflanzenmaterial, zum Beispiel:
    • Zwiebelschalen (verschiedene Brauntöne)
    • Kurkumapulver (gelb)
    • frische Petersilie, Spinat oder Brennesseln (pastellgrün)
    • Blauholz (violett bis schwarz) oder andere getrocknete Pflanzenfarbstoffe aus der Drogerie

So wird’s gemacht:

Kochtopf mit Eiern im Färbesud
  1. Färbesud herstellen: Von den frischen, grünen Färbematerialien benötigst du relativ viel (mindestens zwei Hände voll pro Liter Wasser), ebenso von den Zwiebelschalen. Koche das Färbematerial 20 min im Wasser aus. Färbst du mit Kurkumapulver, benötigst du etwa 20 g auf 1 L und kochst den Sud für 10 min. Bei getrockneten Färbepflanzen aus der Drogerie hältst du dich am besten an die Anweisung auf der Packung, z. B. bei Blauholz 25 g pro Liter Wasser (zuerst eine Stunde einweichen, dann auskochen).
  2. Währenddessen: Eier verzieren. Am einfachsten ist es, rohe Eier zu verzieren und dann gleich im Färbesud 10 min lang hart zu kochen. Eine Ausnahme ist, wenn du ein starkes Färbemittel wie Blauholz verwendest und dir die Farbe nach 10 min schon zu intensiv ist: Dann verwendest du bereits hartgekochte Eier und lässt sie nur so lange im Färbebad ziehen, bis der gewünschte Farbton erreicht ist.
    • Eier mit unterschiedlich breiten Gummibändern oder Bindfäden umwicken. Diese müssen fest anliegen, damit die Farbe nicht darunter fliesst; dann ergeben sie tolle Muster.
    • Etwas Geschicklichkeit brauchst du, wenn du einzelne dekorative Blätter auf das Ei legen möchtest: Befeuchte sie etwas, damit sie besser haften, und fixiere sie mit einem Stück Nylonstrumpf (Ei hineinstecken und oben und unten zubinden) .
  3. Verzierte Eier im Färbesud kochen: Lass den Färbesud ein wenig auskühlen, gib dann die Eier vorsichtig hinzu und erhitze den Sud wieder. Lass die Eier etwa 10 min kochen.
  4. Nach dem Kochen nimmst du die Eier mit einem Löffel aus dem Wasser. Wenn sie noch nicht genug Farbe angenommen haben, warte einfach, bis der Sud ausgekühlt ist, und lege sie dann nochmals hinein. Es kann gerade bei frischen Färbepflanzen auch einmal 1–2 Stunden dauern, bis sich die Farbe noch etwas intensiviert.
  5. Lass die Eier auf Küchenpapier vollständig trocknen. Wenn du jetzt alle Gummibändchen und Fäden wegnimmst, hast du goldbraune, gelbe, hellgrüne oder violett-schwarze Eier mit wunderschönen weissen Mustern.

Die Moleküle hinter den Farben

Die Farbstoffe der Zwiebelschalen gehören zur Stoffklasse der Flavonoide. Hauptfarbstoff ist Quercetin, daneben enthalten Zwiebelschalen auch mehrere Quercetinglucoside und Kaempferol. Die Farben können etwas variiert werden, indem man Randensaft (Rote Beete) oder Safran in den Zwiebelschalensud gibt. Durch den Randensaft bekommen die Eier einen stärkeren Rotstich, Safran macht sie etwas gelber. Randensaft enthält den roten Farbstoff Betanin. Betanin wird häufig als natürlicher Farbstoff für Lebensmittel verwendet. Safran enthält Carotinoide, die eine gelbe bis rötlich-gelbe Farbe hervorrufen.

Blauholz wird aus dem Holz eines des südamerikanischen Blutholzbaums (Haematoxylum campechianum) gewonnen, sein Farbstoff heisst Hämatoxylin.

Das Curcumin der Kurkumawurzel hat zwar eine intensive orange-gelbe Farbe, ist aber nicht lichtecht. Deshalb war es beispielsweise in der Textilindustrie nie von Bedeutung, wird aber als Lebensmittelfarbstoff verwendet.

Eine Menge spannende Infos zur Geschichte der Färberei und der Verwendung von Pflanzenfarbstoffen findest du zum Beispiel bei Eduthek Institut Dr. Flad.

Zuletzt geändert: 31.03.2023
Erstellt: 01.10.2014
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