Portraits

Die Schüler Nicolas Pfäffli (21) und Christoph Biegel (19) über Naturwissenschaft und Technik

Christoph Biegel und Nicolas Pfäffli

Christoph Biegel (links) und Nicolas Pfäffli interessieren stehen auf Naturwissenschaft und Technik. Bild: Christoph Biegel und Nicolas Pfäffli

Nicolas Pfäffli und Christoph Biegel, zwei Schüler der Kantonsschule Wohlen, haben bei der TecNight in Wohlen den Physiker und ehemaligen Leiter des Schülerlabors am PSI Dr. Fritz Gassmann interviewt. Hier standen sie ihrerseits Technoscope, dem Technikmagazin für Jugendliche, für ein Interview zur Verfügung.

Nicolas' liebste Fächer sind Biologie, Chemie und Physik. Seine Freizeit verbringt er im Schützenverein und im Eishockeystadion. Christophs bevorzugte Fächer sind auch Biologie, Chemie und Physik sowie Bildnerisches Gestalten. Seine Hobbies sind Eishockey, Fussball und Fotografie.

Wie hast du dich auf die TecNight vorbereitet?

Nicolas Pfäffli: Christoph und ich haben zur Vorbereitung eine Publikation von Fritz Gassmann über das Thema, über das er referierte, in einer Zeitschrift – ich weiss leider den Namen nicht mehr genau – durchgelesen.

Christoph Biegel: Als direkte Vorbereitung habe ich mit Nicolas gesprochen, was für Fragen gestellt werden könnten – in Bezug auf unser sowie das Interesse der Zuschauer. Indirekte Vorbereitungen waren, unabhängig von der TecNight, Videos und Beiträge aus dem Internet oder Zeitschriften schauen bzw. lesen, jedoch war dies mehr aufgrund meiner persönlichen Interessen an diesem Thema.

Woher stammt dein Interesse für Technik/Naturwissenschaft und insbesondere dein Thema an der TecNight?

NP: Woher mein Interesse für Naturwissenschaften genau stammt, weiss ich nicht, aber ich war schon immer an den Naturwissenschaften interessiert. Das Thema haben wir ausgewählt, da es mal etwas Anderes war, ein Thema, über das wir in der Schule nichts erfahren haben.

CB: Die Interessen an Technik und vor allem für die Astronomie entstanden schon früh in der Kindheit. Die Spielzeuge, die man mir schenkte, wurden immer auf die Funktionsweise untersucht und ich stellte immer Fragen, warum etwas so abläuft in der Natur, wie es ist. Vor allem der Nachthimmel begeisterte mich und ich las x-tausende Bücher und Texte über Astronomie. Die Interessen entstanden grösstenteils durch die eigene Faszination.

Beschäftigst du dich mit Technik/Naturwissenschaft auch ausserhalb der Schule? Wie?

NP: Ausserhalb der Schule beschäftige ich mich nur begrenzt mit Naturwissenschaften, aber ich lese, falls ich es sehe, sehr gerne über neue Entdeckungen oder wissenschaftliche Arbeiten in Zeitschriften, aber ich suche sie nicht aktiv.

CB: Ausserhalb der Schule bin ich gerne Mechaniker am eigenen Auto und "tüftle" gerne herum. Auch lese ich öfters Berichte und schaue Videos aus dem Internet über neuste Entwicklungen und Entdeckungen in der Technik und Naturwissenschaft.

Wie informierst du dich über technische/naturwissenschaftliche Themen?

NP: Es kommt ganz darauf an, in der Freizeit über Zeitschriften, falls ich gerade einen spannenden Artikel finde, und für die Schule in der Schulbibliothek oder im Internet.

CB: Vor allem im Internet oder mit Zeitschriften.

Was fasziniert dich an Technik/Naturwissenschaft?

NP: Das Verständnis, wie etwas funktioniert und wieso es so funktioniert.

CB: Die Faszination liegt im Verständnis, wie und warum Dinge so funktionieren, wie sie es tun. Vor allem gefällt mir aber auch zu sehen, was überhaupt alles schon möglich ist in der Technik oder was man bereits herausgefunden hat in der Naturwissenschaft.

Gibt es eine(n) Wissenschaftler(in) oder eine Erfindung, die du bewunderst bzw. dich fasziniert/inspiriert hat?

NP: Da gibt es viele, wenn nicht eigentlich fast alle. Ich frage mich immer, wie um alles in der Welt er auf diese Idee gekommen ist.

CB: Mich faszinieren extrem viele Erfindungen, mir fällt gar keine ein, die mich viel mehr als die anderen begeistert hat. Die Denkweise von Albert Einstein habe ich aber schon immer bewundert.

Findest du es wichtig ein Verständnis für technische/naturwissenschaftliche Themen zu haben? In welchen Bereichen?

NP: Ich finde es sehr wichtig. Für mich persönlich ist es etwas vom wichtigsten im Leben und zwar in allen Bereichen des Lebens, da alles auf Naturwissenschaften beruht, selbst die Kunst, da z. B. jede Farbe nur eine Wellenlänge und elektromagnetische Energie darstellt.

CB: Ja, ich finde ein Grundverständnis für naturwissenschaftliche und technische Themen sollte gegeben sein. Nicht unbedingt stark in irgendwelchen Themen vertieft, jedoch ein "Allgemeinwissen" – z. B., dass die Kontinente sich ständig bewegen oder wieso ein Auto auf Eis rutscht – sollte wie das Wissen, wo der Eiffelturm steht, früher oder später gelernt werden.

Wird Technik/Naturwissenschaft deiner Meinung nach in der Schule gut unterrichtet? Könnte man etwas verbessern?

NP: An meiner Schule werden die Naturwissenschaften für die Umstände entsprechend sehr gut unterrichtet, jedoch finde ich, dass unser Bildungssystem im Grossen und Ganzen ein zu grosses Augenmerk auf andere Bereiche legt und man die Naturwissenschaften noch weiter ausbauen sollte, um mit dem Beispiel von Fritz Gassmann, der Theoretischen Physik, da in der Schule nur die klassische unterrichtet wird.

CB: Ja, wenn man sich wie in meinem Fall auf Biologie und Chemie spezialisiert, kann man sich eine gute Basis an Wissen und vor allem Denkweisen für die Naturwissenschaft aneignen. Jedoch finde ich, dass allgemein in der Schule Technik und Naturwissenschaft viel zu theoretisch (sprich "trocken") unterrichtet wird, weshalb auch viele Schüler Fächer wie Physik oder Chemie hassen. Würde das Ganze auf einer Ebene beigebracht werden, auf der die Schüler den direkten Bezug zum Leben und somit konkreten Anwendungen sehen, wäre das Ganze viel lebhafter und spannender. Aus diesem Grund freuen wir uns immer, wenn es wieder Experimente gibt, da man dort direkt sieht, was passiert und sich die Abläufe logischer vorstellen kann und somit weniger lernen muss, da man es verstanden hat. Meines Erachtens bringt es nichts, wenn einem ständig nur theoretisch Gleichungen und Formeln vor den Kopf geworfen werden, aus denen man keinen Zusammenhang herstellen kann.

Erwägst du eine technische/naturwissenschaftliche Ausbildung? Warum? Warum nicht?

NP: Ja, diese erwäge ich, da ich sehr viel Spass an Naturwissenschaften habe, auch wenn sie sehr anspruchsvoll sind. Ich erwäge eine Ausbildung an der ETH, habe aber den genauen Studiengang noch nicht festgelegt.

CB: Ja, meine Zukunftspläne tendieren zu einer naturwissenschaftlichen/technischen Ausbildung. Aus dem Grund noch mehr verstehen zu können, wie etwas funktioniert. Der Hauptgrund ist aber, dass man später vielleicht an etwas forschen oder etwas entwickeln kann, das einen Nutzen für das weitere Verständnis und/oder einen direkten Nutzen für die Lebewesen und die Natur hat.

Wie stark interessieren sich deiner Meinung nach Jugendliche in deinem Alter für Technik/Naturwissenschaft? Warum, meinst du, ist das so?

NP: Das ist schwierig zu sagen. Ich denke, die Mehrheit interessiert sich nicht allzu stark dafür, da man in unserem Alter besseres zu tun hat. Aber da ich in das Schwerpunktfach Biologie und Chemie gehe und in diesem Fach alle ein starkes Interesse daran haben, kann ich nur spekulieren. Wenn ich das Verhältnis in meiner Klasse nehme - 4 von 18 Schülern und Schülerinnen haben als Schwerpunktfach ein Naturwissenschaftliches genommen - kann man vielleicht sagen, dass das Interesse nicht so gross ist.

CB: Das ist sehr schwer einzuschätzen. Doch ich denke, dass sicherlich ein grosser Teil in meinem Alter Interesse für Technik oder Naturwissenschaften hat.

Schreibe bitte ein paar Worte zu deiner Erfahrung an der TecNight. Zum Beispiel: Hat dich die TecNight angeregt, dich weiter mit dem Thema zu beschäftigen?

NP: Ich fand die TecNight super. Es wurden uns tolle Einblicke in Anwendungsbereiche der Naturwissenschaften geboten und ein breites Spektrum an unterschiedlichen Themen. Zudem hat das Interview mit Fritz Gassmann sehr viel Spass gemacht.

CB: Die TecNight und auch der TecDay fand ich sehr spannend, da man so Einblicke in Themenbereiche erhalten konnte, für die man sonst die Gelegenheit nicht hat. Die Möglichkeit ein Interview zu führen war auch ein Pluspunkt, da man so Antworten auf Fragen erhalten konnte, die man sonst nicht findet. Alles in Allem empfand ich den Anlass sehr positiv, vor allem im Verständnis von Schwarzen Löchern und Gravitationswellen.

Erstellt: 01.05.2017
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